Raum für Begegnung, Tiefe und Veränderung
Spiritualität ist für uns keine Nische – sie ist das Herz unserer Gemeinde. Sie durchzieht unseren Alltag, unsere Gottesdienste, unsere Gemeinschaft. Sie verbindet das Innere mit dem Äußeren, das Persönliche mit dem Politischen, das Individuelle mit dem Gemeinsamen. Wir glauben: Spiritualität kann heilsam sein, befreiend, herausfordernd – und sie beginnt dort, wo Menschen ehrlich suchen, hören, sich bewegen lassen.
In unseren Gottesdiensten schaffen wir bewusst Räume für Stille und Bewegung, für gemeinsames Atmen und Lauschen. Mehrstimmige Gesänge aus Taizé laden dazu ein, sich getragen zu wissen – von der Musik, von der Gemeinschaft, von der Gegenwart Gottes. Die Gottesbilder, die uns tragen, sind vielfältig: Wir sprechen von Gott auch in weiblicher Sprache und verstehen das als Zeichen einer offenen, feministischen Theologie, die alte Bilder weitet und neue Möglichkeiten des Glaubens eröffnet.
Inspiriert sind wir unter anderem von der Theologin Dorothee Sölle, deren befreiungstheologisches Denken uns Mut macht, Spiritualität und gesellschaftliches Engagement nicht zu trennen. Unser Glaube fragt nach Gerechtigkeit, nach Frieden, nach einem Leben in Fülle für alle. Spiritualität ist für uns nicht Rückzug, sondern Kraftquelle für Veränderung.
Einmal im Jahr laden wir zur „Feier der Religionen und Weltanschauungen“ ein – ein Fest der Begegnung, der Neugier, des Respekts. Wir glauben: Offenheit gegenüber anderen religiösen und weltanschaulichen Wegen bereichert unsere eigene Spiritualität. Die Vielfalt spiritueller Ausdrucksformen sehen wir nicht als Bedrohung, sondern als Einladung, gemeinsam nach Sinn, Tiefe und Menschlichkeit zu suchen.
Spiritualität in unserer Gemeinde ist ein Weg. Er beginnt dort, wo Menschen zusammenkommen – im Vertrauen, im Zweifel, im Singen, im Schweigen. Und er führt weiter – oft überraschend, nie abgeschlossen.